Eingewöhnung nach dem
„Berliner Modell”
Damit sich ein Kind im Kindergarten wohl fühlt, ist es wichtig, den Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten behutsam zu gestalten.
„Es ist eine große Anpassungsleistung für kleine Kinder, sich an eine fremde Umgebung und andere Personen zu gewöhnen”, sagt Hans-Joachim Laewen, Soziologe und Mitbegründer des Berliner Instituts für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V. („infans”). Da Kinder von Geburt an eine besonders enge emotionale Beziehung zu den Erwachsenen entwickeln, mit denen sie intensiven Kontakt haben, im Regelfall also zu den Eltern, suchen sie bei diesen Bezugspersonen Schutz und Trost. Sind diese Personen abwesend, müssen sie sich allein wieder ins Gleichgewicht bringen und das löst bei Kleinkindern großen Stress aus. Ziel des Berliner Modells ist es, dem Kind Zeit und Raum zu geben, um eine Ersatzbindung zu einer neuen Bezugsperson, der Erzieherin, aufzubauen. Meistens dauert dieser Prozess ein bis drei Wochen.