Eingewöhnung nach dem
„Berliner Modell”

Damit sich ein Kind im Kindergarten wohl fühlt, ist es wichtig, den Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten behutsam zu gestalten.

„Es ist eine große Anpassungsleistung für kleine Kinder, sich an eine fremde Umgebung und andere Personen zu gewöhnen”, sagt Hans-Joachim Laewen, Soziologe und Mitbegründer des Berliner Instituts für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V. („infans”). Da Kinder von Geburt an eine besonders enge emotionale Beziehung zu den Erwachsenen entwickeln, mit denen sie intensiven Kontakt haben, im Regelfall also zu den Eltern, suchen sie bei diesen Bezugspersonen Schutz und Trost. Sind diese Personen abwesend, müssen sie sich allein wieder ins Gleichgewicht bringen und das löst bei Kleinkindern großen Stress aus. Ziel des Berliner Modells ist es, dem Kind Zeit und Raum zu geben, um eine Ersatzbindung zu einer neuen Bezugsperson, der Erzieherin, aufzubauen. Meistens dauert dieser Prozess ein bis drei Wochen.

Eingewöhnung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Da einige Kinder aus umliegenden Gemeinden kommen, werden diese Kinder mit dem Taxi in den Kindergarten und auch wieder nach Hause gebracht. Die Eltern oder Pflegeeltern als Bezugspersonen sind also nicht im Kindergarten dabei. Deshalb werden vor der Aufnahme eines Kindes „Schnuppertermine” zur Eingewöhnung vereinbart, bei denen ein Elternteil das Kind die ganze Zeit in der Einrichtung begleitet. Dabei lernen Eltern und Kind die Einrichtung, die Heilpädagogin und die Erzieherinnen und die anderen Kinder kennen.

Übergang vom Kindergarten in die Grundschule 

Da es wichtig ist, dass ein Kind sich auf die Schule freut und dort auch gerne hingehen will, gestalten wir auch diesen Übergang sehr behutsam. Durch die gute Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule können auftretende Probleme bereits vor der Einschulung zwischen den Eltern, der Bezugserzieherin und der Kooperationslehrerin, gegebenenfalls noch mit der Kindergartenleiterin und dem Schulleiter, besprochen werden. Bereits im letzten Kindergartenjahr lernt die Kooperationslehrerin von der Graf-von-Bissingen-Schule alle zukünftigen Erstklässler kennen und besucht sie im Kindergarten. Später im Jahr besuchen die Schulanfänger die Schule und erleben verschiedene Unterrichtsstunden oder auch die große Pause mit. Auch die Kinder, die in die Berneckschule eingeschult werden, lernen ihre Schule vorher kennen. Außerdem gibt es gemeinsame Aktionen aller Grundschulen und Kindergärten, wie den Spiel- und Sporttag oder einen Theaterbesuch.
 
Da auch Kinder aus den umliegenden Orten in der Kooperationsgruppe gefördert werden, nehmen auch diese, soweit möglich, daran teil.